Die Venusmissionen
Seit
Anfang der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts starteten insgesamt
35 Missionen zur Venus. Von diesen blieben aber viele wegen technischer
Probleme im Erdorbit bzw. gingen auf dem Weg zur Venus verloren. Nach
Vorbeiflügen der Sonden Mariner 2 und 5 an unserem Nachbarplaneten
konzentrierten sich die Amerikaner wieder mehr auf den roten Planeten
Mars. Die Russen dagegen setzten die Erforschung der Venus
kontinuierlich fort und brachten schließlich 1970 mit Venera 7 die erste
Landeeinheit sanft auf deren Oberfläche. 23 min lang konnten Daten von
der Venusoberfläche zur Erde gefunkt werden bis schließlich enorme Hitze
und hoher Druck die Sonde zerstörten. Dabei wurden die extremen
Umweltbedingungen auf der Venusoberfläche zum ersten Mal direkt
gemessen. Mit Venera 8 setzte 1972 die nächste Sonde auf der Venus auf.
Während des Abstieges durch die Venusatmosphäre wurde diese genau
analysiert. Drei Jahre später gelang mit Venera 9 die erste
Bildübertragung von der Landestelle. Diese Bilder waren zugleich die
ersten Aufnahmen einer fremden Planetenoberfläche. 1982 landeten Venera
13 und 14 an zwei unterschiedlichen Stellen auf der Venus. Sie zeigten
beide eine öden Lavawüste.
Am 5. Mai 1989 setzte das Space Shuttle Atlantis die Venussonde Magellan, als erste Planetensonde überhaupt, im Erdorbit aus (siehe Bild unten). Nach 15 Monaten Flugzeit erreichte, die nach dem Weltumsegler Magellan benannte Raumsonde, ihr Ziel. Magellan umkreiste fortan die Venus auf einer stark elliptischen Umlaufbahn. Mit einem Seitenansichtsradar konnten 98 Prozent der Planetenoberfläche mit hoher Auflösung (100 m) vermessen, sowie präzise dreidimensionale Oberflächenmodelle erstellt werden (siehe Bild oben rechts). Schließlich wurde auch noch das Schwerefeld des Planeten durch Auswertung des Dopplereffektes im Funksignal der Raumsonde genauestens analysiert. Insgesamt sendete Magellan mehr Daten von der Venus als alle erfolgreichen Venusmissionen zuvor.